Nandri Kinderhilfe e.V.

Der Zyklon ist durchgezogen: Die Nandri-Unterstützung geht weiter

Der Zyklon ist durchgezogen: Die Nandri-Unterstützung geht weiter Anfang Dezember zog der Zyklon Burevi über Tamil Nadu und hat mit Unwetterregen, Überschwemmungen und einigen Toten die Armut der Menschen noch verschlimmert. Unsere Sozialarbeiterin hat jetzt aber vor Weihnachten eine gute Nachricht für uns: Alle unsere betreuten Kinder sind wohlauf und nehmen wieder an den Abendschulen teil. Aber an den Dorfzentren sind einige Schäden entstanden. Unsere Little Flower High School stand unter Wasser, aber da sie wegen Covd19 aktuell immer noch geschlossen ist, hat das zu keinen Störungen geführt. Pulikkundram: Brunnen versandet In Pulikkundram ist durch die Überschwemmung Sand in den Brunnen eingedrungen und hat die Leitung verstopft, sodass die Menschen kein Frischwasser mehr haben. Der Brunnen wird jetzt schnellstmöglich repariert, damit die Versorgung mit Wasser gewährleistet ist. Puthur: Die Kirche wartet noch auf die Reparatur Wir nutzen seit vielen Jahren die kleine katholische Kirche zur Betreuung der Kinder, die uns der Pfarrer zur Verfügung gestellt hat. Die Kirche benötigt nun dringende Reparaturarbeiten, die wir nach Fertigstellung des neuen Dorfzentrums in Sirupinayur wieder angehen werden. Das Handarbeitenzentrum war nur zwei Tage geschlossen und hat mittlerweile seinen Betrieb wieder aufgenommen Das neue Dorfzentrum in Sirupinayur wird weitergebaut Auch die Bauarbeiten an dem neuem Dorfzentrum in Sirupinayur konnten nach dem Zyklon wieder aufgenommen werden. Der Ingenieur kümmert sich weiterhin um die ordnungsgemäße Ausführung der Arbeiten und die Kinder und Familien helfen gerne. Sehen Sie sich die Bilder auf der nächsten Seite an! Das Fundament in Sirupinayur ist fertig. Es wurde so hoch angelegt, damit es bei Monsunregen nicht überspült wird. Wir wünschen Ihnen Frohe Festtage mit diesen erfreulichen Nachrichten aus Indien! Herzlichst,Ihre Monika Gerbas, Steffen Roehn, Petra Feibel, Silke Lehnhardt und Frank Claus

Wir helfen weiter: Ein neues Nandri-Dorfzentrum entsteht!

Wir helfen weiter: Ein neues Nandri-Dorfzentrum entsteht! Planung Wir planen das Vorhaben gemeinsam mit einem Ingenieur im Februar diesen Jahres, der die Umgebung kennt, mit den Genehmigungen der Behörden und Ureinwohnern vertraut ist – und der die Arbeiten im Wesentlichen ehrenamtlich durchführt. Hier vermisst er mit einem Mitarbeiter das Gelände: Das neue Dorfzentrum soll vor der alten Hütte entstehen. Die Hütte ist viel zu klein geworden und außerdem bietet sie bei Monsun oder Überflutung nicht ausreichend Schutz für die Kinder und Familien. Die Vermessung und der Baubeginn finden Covid-19 bedingt dann erst im September und Oktober 2020 statt. Das Fundament (ent)steht Das Fundament (ent)steht Das neue Zentrum wird auf ein solides Fundament von mehr als einem Meter Höhe gestellt. Dies ist wichtig, um vor Regenfällen und Überfluten geschützt zu sein. Oftmals bietet dieses Zentrum den einzigen Schutz für die ärmeren Familien, deren Lehmhütten bei Unwettern einfach über- oder sogar weggeschwemmt werden. Jeder hilft – und die Kinder freuen sich Die Kinder freuen sich sehr, dass hier für sie ein neuer Platz entsteht, der ihnen eine Perspektive bietet. Deshalb helfen sie gerne bei kleineren Arbeiten, wie hier beim Bringen von Wasser, das zum Befeuchten der Fundamente benötigt wird: Wie Sie sehen, tut sich auch in Covid-19 Zeiten sehr viel für die Kinder! Bitte bleiben Sie den Kindern gewogen und unterstützen Sie sie weiterhin so großzügig! Herzlichst,Ihre Monika Gerbas und Steffen Roehn

Ein Zeichen der Hoffnung:Die Nandri-Arbeit in Covid19 Zeiten

Ein Zeichen der Hoffnung: Die Nandri-Arbeit in Covid19 Zeiten Leider hat Covid19 Indien weiter fest im Griff mit wenig Aussicht auf kurzfristige Besserung. Die Infektionszahlen gehören mittlerweile zu den höchsten weltweit – was angesichts der Bevölkerungsdichte, der schlechten Gesundheitsversorgung und der prekären Situation vor allem der ungelernten Arbeiter keine Überraschung ist. Deshalb ist die Unterstützung von Nandri in Tamil Nadu wichtiger denn je. Und in all dem Leid gibt es auch viele Hoffnungsschimmer, von denen wir heute berichten wollen: Versorgung der Ärmsten Durch das nimmermüde Engagement unserer Sozialarbeiter werden die ärmsten Familien im Umkreis unsere Schule LFHS und der Irular-Dörfer im Hinterland einmal im Monat mit den notwendigsten Lebensmitteln versorgt. Da fast alle Verdienstmöglichkeiten für die Eltern weggefallen sind, ist dies ein wichtiger Bestandteil zum Überleben in der aktuellen Krise.https://test.nandrikinderhilfe.de/wp-content/uploads/2020/09/VIDEO-2020-09-05-09-01-01.mp4 Kleine Schritte Richtung Normalität an unserer Schule Auch wenn die Schulen voraussichtlich erst im Januar 2021 wieder-eröffnet werden können, sind jetzt wenigstens die Zulassungen zum neuen Schuljahr wieder möglich. Wir haben daher einige Kinder aus den Irulardörfern in der LFHS angemeldet. Ein großer Schritt für die Kinder und ein kleiner Schritt in Richtung „Normalität“. Junge Menschen gehen auch in Covid19-Zeiten ihren Weg in eine bessere ZukunftAuch in Indien geht das Leben weiter und vor allem die jungen Menschen brauchen eine Perspektive. Wir fördern seit vielen Jahren gute Schüler, die von zuhause aus mittellos sind, mit einer Ausbildung oder einem Studium. Auch dieses Jahr gibt es hier trotz Covid19 gute Beispiele zu berichten: Da ist zum einen Anpin, der sein Computer Science Studium gerade beendet hat. Mittlerweile entwickelt er mobile Apps und Webseiten und bekommt dort gute Praxiserfahrung und hat damit gute Chancen auf eine entsprechende Anstellung. Er wird sich in der IT Branche in Chennai bestimmt gut einfinden.Ganz frisch ist Sarala – aus unserem Irular-Dorf Tondamanallur – auf einem sehr angesehenen College zugelassen worden: im Women’s Christian College in Chennai. Sie studiert dort jetzt Bachelor of Arts in History. Wegen Covid beginnt sie mit Online-Kursen, sie erhielt deshalb ein Smartphone von Nandri. Mahalakshmi und ihre Schwester Devi haben in 2015 ihre Mutter und jetzt im August auch noch ihren Vater verloren. Mahalakshmi ist eine sehr gute Mathematik-Studentin, die jetzt ihr Studium dank Nandri fortsetzen kann. Dies gibt ihr und ihrer Schwester ein Perspektive trotz des Verlusts beider Eltern. Wie Sie sehen, tun Sie unglaublich viel Gutes für die Ärmsten in Indien – gerade auch in Corona-Zeiten. Bitte bleiben Sie den Kindern gewogen und unterstützen Sie sie. Herzlichst,Ihre Monika Gerbas und Steffen Roehn

NANDRI kämpft gegen den Hunger

NANDRI kämpft gegen den Hunger Nach nun fast 4 Monaten nimmt die Covid-19- Pandemie in Indien verheerende Formen an. Durch die Bevölkerungsdichte ist Abstandhalten fast unmöglich. Es fehlt an Desinfektionsmitteln und Möglichkeiten zum Händewaschen. Das indische Gesundheitssystem war schon vorher am Limit. Laut WHO gibt es pro 10.000 Einwohnern 1 halbes Beatmungsbett. Hinzu kommt der schlechte Ernährungszustand der Menschen. Der Hunger ist allgegenwärtig. Die Selbstmorde aus Perspektivlosigkeit nehmen stark zu. Von Millionen Schicksalen möchte ich Ihnen hier zwei vorstellen. Wir kennen diese beiden Familien seit Jahren. Lakhsmi Ihr Name bedeutet die Glückliche. Glücklich war Lakhsmi nur als Kind, weil sie eine Schule besuchen durfte und jetzt lesen und schreiben kann. Mit 16 heiratete sie gegen den Willen der Eltern einen armen, jungen Mann aus einer niederen Kaste. Schnell bekamen sie 2 Kinder. Erst den Sohn Santosch, ein Jahr später die Tochter Sanjana. Damit fingen die Probleme an. Die jungen Eltern waren total überfordert. Nie reichte das Geld. Der junge Vater Ali-Jinna machte Schulden und beging schließlich Selbstmord. Lakshmi war jetzt 18 Jahre alt, eine Witwe mit 2 kleinen Kindern. Ihre Eltern halfen bei der Betreuung der Kinder. So konnte sie arbeiten und ihre Eltern und die Kinder mit dem Nötigsten versorgen. Vor zwei Jahren erlitt der Vater einen Schlaganfall, von dem er sich nicht erholen konnte. Die Mutter ist alt und leidet an multiplem Rheuma. Sie sind beide von Lakhsmi abhängig, Rente oder Altersversorgung, wie wir sie kennen, gibt es in Indien nicht. Dann kam Covid 19 und der totale Lockdown. Lakhsmi verlor ihre Arbeit als Verkäuferin. Sie hat die Verantwortung für 5 Personen und keine Möglichkeit, Geld zu verdienen. Von der indischen Regierung hat sie einmalig ein wenig Reis erhalten. Die Familie hungert, Nandri möchte mit einem Notfallpaket im Wert von 10,- € je Woche helfen, bis die Krise vorbei ist und Lakhsmi wieder zur Arbeit darf. Bitte unterstützen Sie mit uns diese Familie und helfen Sie mit Ihrer Spende, den schlimmsten Hunger abzuwenden. Krishnaveni Sie wurde mit 14 Jahren an einen ungebildeten Landarbeiter verheiratet. Jetzt ist sie ca. 35 Jahre alt (Sie besitzt keine Geburtsurkunde). Sie hat 11 Kinder geboren, von denen 3 bereits als Babys verstarben. Letzten Monat verstarb auch der Ehemann an Herzversagen. Sie blieb mit 8 unversorgten, schulpflichtigen Kindern zurück. Der älteste Sohn arbeitet ebenfalls als Landarbeiter. Auch wenn der Lockdown vorbei gehen sollte, was in Indien noch lange dauern wird, kann er als Tagelöhner nicht genug verdienen, um diese Familie zu versorgen. Diese Kinder kennen nur Hunger, es gab noch nie genug zu essen. Das letztgeborene Mädchen hat schwere Hungerschäden, ist möglicherweise geistig behindert. Krishnaveni ist völlig entkräftet und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Sobald wir unsere Kindercentren wieder öffnen dürfen, werden wir die Schulaufgabenbetreuung und das Abendessen für die Kinder wieder zur Verfügung stellen. Wir müssen diese Familie auch nach Corona mit Lebensmitteln versorgen, sonst werden diese Kinder so sehr von Hunger geschwächt sein, dass sie nicht zur Schule gehen können, wenn diese endlich wieder öffnet. Es könnte bis zum Herbst dauern. Wir wollen mit 10-12 € pro Woche helfen. Wir danken Ihnen im Namen der Ärmsten von ganzem Herzen, dass Sie mit Ihrer Spende unseren Kampf gegen den Hunger unterstützen. Herzliche Grüße, bleiben sie gesund!Ihre Monika Gerbas und Nandri-Team

Ein aktueller Bericht aus Indien – Mai 2020

Ein aktueller Bericht aus Indien – Mai 2020 Während hier in Deutschland bereits die ersten Lockerungen nach den Ausgangsbeschränkungen stattfinden, befindet sich Indien weiterhin im Zustand des totalen „Lockdowns“: Die Infektionszahlen steigen weiterhin an und das Land versucht, irgendwie mit der Pandemie umzugehen. Davon sind natürlich auch die von uns betreuten 500 Kinder und Familien, sowie auch unsere Sozialarbeiter vor Ort betroffen. Wir haben mit letzteren gesprochen und möchten auch Sie über die aktuelle Situation informieren: Die Little Flower High School bleibt – wie alle Schulen in Indien – weiterhin geschlossen. Ob sie zu Beginn des neuen Schuljahres im Juni wiedereröffnet werden darf, ist aktuell nicht klar. Der Direktor Arputham und seine Lehrerinnen halten bestmöglich Kontakt mit den Kindern, die sich größtenteils bei ihren Eltern bzw. Verwandten befinden. Vor allem für die Internatsschüler ist diese Situation sehr belastend, denn ihnen fehlt der Schutzraum der Schule, das geregelte Leben und gesunde Ernährung. Einige von ihnen müssen nun leider auch wieder den Eltern bei der Arbeit in den Ziegeleien helfen. Auch deswegen sollte die Schule schnellstmöglich wieder geöffnet werden. Von den zusätzlichen Spenden, die Nandri erhalten hat, werden Essensrationen für ca. 200 Familien gekauft und Arputham und sein Team sorgen für die Verteilung an die Kinder und ihre Familien. Damit bekämpft man die dringendste Not. Die Schule wird in gutem Zustand gehalten. Nandri bezahlt allen Angestellten inkl. den Lehrern weiterhin ihre Gehälter, sodass alles bereit ist für eine hoffentlich baldige Rückkehr der Kinder und einen funktionierenden Schulbetrieb. Lakhsmi Lakhsmi Verteilung von Grundnahrungsmitteln an die bedürftigen Familien auf dem Gelände der LFHSAuch auf den Irular-Dörfern müssen die Familien und Kinder in ihren Dörfern bleiben. Das bedeutet, dass die Väter und Mütter nicht ihrer Arbeit nachgehen können und deswegen das Geld für Nahrungsmittel an allen Ecken und Enden fehlt. Unsere Sozialarbeiterin Francis kümmert sich daher mit ihrer ganzen Energie für die Irular, die in der aktuellen Corona-Krise noch mehr auf Unterstützung angewiesen sind als sonst. Sie organisiert viele Hilfeleistungen und ist „überall“ unterwegs. Unsere Lehrer verrichten auch weiterhin größtenteils ihren Dienst und helfen den Kindern und Familien vor Ort: aktuell vor allem durch die Ausgabe von Lebensmitteln, Seife und Desinfektionsmitteln und als wichtige Anlaufstelle für die Kinder. Auch hier hoffen wir, dass die Kinder bald wieder in die Schulen gehen können und wir den geregelten Betrieb der Abendschulen und Center wieder aufnehmen können. Francis (linkes Bild rechts) beim Verteilen von Grundnahrungsmitteln Verteilung von Grundnahrungsmitteln für Bedürftige in den Irular-Dörfern Wir bedanken uns für Ihre anhaltende Unterstützung für unsere 500 Kinder und deren Familien, die sie gerade in diesen Zeiten ganz besonders benötigen.

Patenbericht aus Tamil Nadu, März 2020

Shamina und ihr Baby – ihre Geschichte VorbemerkungWir stecken alle mit unseren Gedanken in den Auswirkungen der Corona-Pandemie, die weltweit das normale Leben lahmlegt – in Deutschland, der Welt und auch in Indien. Da wirkt es nun fast wie ein „Bericht aus einer anderen Welt“, wenn wir die Eindrücke aus unserem letzten Besuch bei unseren Dörfern und der Schule Anfang März zu Papier bringen. Wir tun das aber in der festen Überzeugung, dass gerade jetzt ein Blick auf die nachhaltige Unterstützung der Kinder und Familien durch Nandri wichtig ist. Denn auch wenn wir in der akuten Notphase viel tun, um die Not zu lindern, so liegt doch der Schwerpunkt von Nandri in der dauerhaften Hilfe zur Selbsthilfe durch Bildung und Ernährung. ZusammenfassungDie Segnungen einer großen Einzelspende im vergangenen Jahr lassen sich nun überall sehen: Ein neues Dach, ein neuer Brunnen, Planungen für ein neues Center – all das hat die Spende eines Unternehmers aus Süddeutschland ermöglicht. Dazu kommen noch die Investitionen in unsere Little Flower High School. Dazu beigetragen haben auch sehr viele Einzelspenden von Ihnen, den Freunden, Paten und Mitgliedern von Nandri. Sie alle haben sehr, sehr viel bewegt! Puthur hat seine Rolle als „beispielhaftes“ Dorf gehalten und die beiden Schwestern, die es betreuen sind einfach richtig gut. Veeranakunnam als unser „jüngstes“ Dorf fordert unsere ganze Aufmerksamkeit, denn aller Anfang ist schwer: Der Brunnen wurde eröffnet – die Arbeiten dafür wurden sehr gut von der Dorfgemeinschaft unterstützt und die Eröffnung mit großer Freude gefeiert. Der Abendunterrichtbetrieb läuft gut an, benötigt aber noch etwas Zeit, bis er eingeschwungen ist. Sirupinayur macht sich unter der Leitung von Kalaichelvi sehr gut und alle fiebern dem Neubau des Centers entgegen. Tondamanallur hat den Betrieb eines morgendlichen Babycares mit Müttern und Kleinkindern erfolgreich aufgenommen. Kollamedu stellt eine große Herausforderung für uns dar, weil das Lehrerpersonal einfach nicht gut genug ist. Pulikkundram entwickelt sich gut mit Kindergarten und Abendunterricht. VeeranakunnamWir starteten unseren Besuch mit einer Begutachtung des neuen Brunnens. Es mussten zwei Bohrungen durchgeführt werden, bevor bei 400 Feet (ca. 130m) eine gute Wasserader gefunden wurde. Außerdem wurde ein ca. 400qm großes Gelände komplett gerodet, sodass man dort einen Garten anlegen kann. Dabei haben viele Männer aus dem Dorf geholfen. Die Einweihung des Brunnens und des Tanks konnten wir mit einigen Frauen dann gemeinsam vornehmen. Nun hat unser Dorf dort Zugang zu gutem Trinkwasser. Neuer Brunnen in Veeranakunnam Der Abendunterricht läuft gut und effektiv. Die Kinder sehen sehr viel besser aus als zu Beginn unserer Unterstützung und sind deutlich aufgeweckter. Auch bei dem Rundgang und den Einzelgesprächen merken wir gute Unterstützung von vielen Familien. Das macht uns Mut! SirupinayurUnser Besuch steht im Zeichen des bevorstehenden Spatenstichs für unser neues Center dort. Wir führen eine letzte Planungsbesprechung mit dem beauftragten Ingenieur durch und sprechen mit den Dorfvertretern darüber, dass das neue Gebäude den nahen Tempel und den Tempelbaum nicht stören werden. Am Ende haben wir einen neuen Plan für ein Center, das auch bei starken Regenfällen Schutz für die Kinder und Lehrer bietet. Kalachelvi macht weiter ihren tollen Job mit Liebe und Zuneigung zu den Kindern und Familien. Kindergarten, Abendschule und Handarbeitskurse für die Mütter sind gut besucht – und es wird viel gelacht während der Arbeit. Wir stoßen bei dem Dorfrundgang auf viele Familien, die die Arbeit von Nandri gut unterstützen und zu schätzen wissen. Kalaichelvi mit Lehrerinnen/Müttern vor dem alten Center Familie mit Francis und Claudia TondamanallurDieses Mal richten wir unsere Aufmerksamkeit auf ein neues Projekt: Betreuung von Babys und Kleinkindern und ihren Müttern. Den Müttern fehlen häufig die basischen Kenntnisse über die Ernährung (über das Stillen hinaus) und Bewegung von Babys und Kleinkindern. Weiterhin müssen auch die Mütter arbeiten oder Besorgungen machen und können sich in dieser Zeit nicht um die Kinder kümmern. Francis hat daher eine feste Betreuungszeit von 9-14 Uhr im Dorfcenter eingeführt. Wir treffen bei unserem Besuch ca. 10 Babys und Kleinkinder und 5 Mütter an. Munteres Gebrabbel wird abgelöst von Kindergeschrei und dann wieder leichtem Schnärcheln. Das Projekt wird gut angenommen. Das neue Projekt „Baby- und Kleinkinderbetreuung“ in Tondamanallur KollameduKollamedu ist eines unserer am längsten unterstützen Dörfer. Der Lehrer Srinivasan hatte im letzten Jahr einen schweren Herzinfarkt, hat ihn aber gut überstanden (Nandri hat zu der Behandlung maßgeblich beigetragen). Wir treffen viele Kinder, unter ihnen sehr begabte Schüler wie z.B. Ramya oder Priya. Schülerin Priya mit Mutter Schülerin Ramya mit Mutter PulikkundramAuch hier gibt es großen Fortschritt zu vermelden: Das Dach unseres Gästehauses wurde durch die Großspende neu gedeckt und auch von innen abgedichtet. Somit können Paten, Praktikantinnen oder Mitglieder dort wieder übernachten. Neues Dach des Gästehauses in Pulikkundram & Neue Innenverkleidung Was uns Sorgen macht, ist der schlechte Zustand der beiden Kinder Vailliappan und Kalaivani, die wir vor zwei Jahren trafen: Ihre Mutter ist weggelaufen, der Vater kümmert sich nicht um seine Kinder. Sie sind in schlechter seelischer Verfassung und bekommen augenscheinlich keinerlei Zuneigung. Wir haben den Vater zur Rede gestellt und dafür gesorgt, dass sich ab sofort eine Pflegefamilie im Ort um die Kinder kümmert. Die Kinder tauen nach einem Tag der Zuneigung auf und vor allem der Junge ist sehr aufgeweckt. Wir möchten die beiden im neuen Schuljahr auf eine Boarding-Schule schicken. Der Betrieb des Kindergartens und der Abendschule in Pulikkundram läuft sehr gut und ordentlich. Allerdings ist die Kleidung vielfach schmutzig und kaputt – wir halten die Leiterin Nirmala an, hier besser mit den Eltern zusammen zu arbeiten. Die Zustimmung und Unterstützung der Dorfbevölkerung hat sich gut entwickelt – wir werden beim Dorfrundgang von vielen Familien freundlich begrüßt und in die Hütten eingeladen. Wir treffen einen Schlangenfänger (der uns seine Giftschlange vorführt) und einen Fischer, dessen Fang in einem Bottich vor seiner Hütte planscht. Schülerin Priya mit Mutter Schülerin Ramya mit Mutter Kurz nach unserem Besuch kam der Lock-down – jetzt steht wegen Covid19 leider alles still, aber Nandri hilft mit Lebensmitteln und den wichtigen Dingen für die Hygiene. Die Menschen haben keine Arbeit und müssen vielfach hungern. Unsere Nothilfe wird daher die mindestens die nächsten 2-3 Monate andauern müssen. Claudia und Steffen Roehn,März

Sofia, ein ganz besonderes Mädchen

Sofia, ein ganz besonderes Mädchen Am 20.03.2020 hat Sofia ihren 13. Geburtstag gefeiert. Sie hatte keine Wünsche, so bat sie ihre Gäste um Geld für die Kinder in Indien. Es kamen 110.- € zusammen, die sie sofort aufs Nandri Konto überwiesen hat. Wir konnten davon 7 bedürftige Familien mit Grundnahrungsmitteln für einen Monat versorgen. In dieser schweren Zeit ist das ein wunderbares Zeichen von Nächstenliebe und Zusammenhalt. Wir sind sehr stolz auf dich. Der gesamte Nandri Vorstand sagt:Danke, liebe Sofia!

Einen Tag mal richtig Kind sein – Ausflug der LFHS

Einen Tag mal richtig Kind sein – Ausflug der LFHS Die Idee kam uns (Christof, Kapitän der Lufthansa und Steffen, Nandri Vorstand) bei unseremgemeinsamen Besuch der Little Flower High School (LFHS) am 28.02.2020: Die Kinderwünschten sich so sehr einen Ausflug „Educational Tour“ – ein ganzer Tag im Zoo, imKrokodilpark, am Meer und ein Besuch der berühmten Tempelanlage von Mahabalipuram.Wir haben dann bei den Nandri-Freunden, Paten, Mitgliedern und im Freundeskreis vonChristof für diese Idee geworben. Und im Nu waren genug Mittel zusammen, um den Kinderndiesen Herzenswunsch zu erfüllen. Wir gaben dem Direktor Arputham grünes Licht und er hatdas Ganze in sehr kurzer Zeit für den 14.03.2020 organisiert. Zum Glück muss man jetzt sagen,denn der Ausbruch des Corona-Virus hätte diesen Ausflug 1-2 Wochen später unmöglichgemacht.So aber ging es am Samstag, den 14.03.2020 morgens los: Mit einer Andacht auf dem Schulhofund mit zwei großen Bussen – und unserem Schulbus für Lehrerinnen und Begleitpersonal. Die Kinder haben nun endlich einmal die vielen Tiere, die sie in ihren Schulbüchern studieren müssen, in echt gesehen und konnten auch die Krokodile bestaunen. Sie sind sehr diszipliniert aufgetreten, sprühten nach Aussage der Lehrer vor Begeisterung, speziell in der Tempelanlage und dem nahen Meeresstrand. Für die allermeisten Kinder war es der erste Zoobesuch und der erste Besuch am Meer in ihrem Leben. Auch unser Direktor Arputham, der sein Leben dem sozialen Dienst an „seinen“ Kindern widmet, hatte viel Freude! Gerne wäre Christof persönlich dabei gewesen, wie es geplant war. Leider hat die schrittweiseEinstellung aller Flüge nach Indien dies unmöglich gemacht. Nichtsdestoweniger konnten wiranhand vieler WhatsApp Nachrichten der Lehrer etwas teilhaben und auch die beigefügtenBilder zeigen Ihnen und uns, welch bedeutender Eindruck dieser Tag bei den Kindernhinterlassen hat. Alle Kinder, die Lehrerinnen, der Direktor, Christof und Steffen im Namenvon Nandri bedanken sich bei Ihnen für die großzügige und spontane Spendenbereitschaft!Die Kinder hätten uns gerne einen selbstangefertigten Bericht geschickt. Leider konnte dieseraufgrund der behördlich angeordneten Schließung der Schule (Covid-19) nichtzusammengestellt werden. Sobald die Kinder zurück in der Schule sind, soll dies nachgeholtwerden. Leider kann derzeit niemand absehen, wann dies der Fall sein wird. Die Erinnerungen bleiben auch ohne Bericht bei allen Kindern und hoffentlich bei Ihnen imGedächtnis. Der besondere Wert dieses von Ihnen unterstützten Ausflugs mit denErinnerungen für die Kinder können wir in Euro nicht beziffern. Er übersteigt sicher das um einVielfaches, was wir damit verbinden. Wir bedanken uns im Namen der Kinder für IhreSpendenbereitschaft. Da deutlich mehr gespendet wurde als für diesen Ausflug nötig, haben wir beschlossen, diezusätzlichen Mittel wie folgt zu nutzen: Zunächst zur akuten Nothilfe bei der Überwindung dergravierenden Auswirkungen der Covid-19 Pandemie in den von Nandri unterstütztenProjekten. Und dann für einen ähnlichen Ausflug auch der 200 Kinder in den Irular-Dörfern,wenn die Pandemie überwunden und ausgestanden ist. Sobald abzusehen ist, wie derFlugverkehr nach Indien wieder durchgeführt wird, plant Christof dabei zu sein.Wir gehen davon aus, dass Sie unsere Überlegungen und Planungen hierfür unterstützen!Gerne sind wir auch für Ihre Ideen oder Überlegungen offen und dankbar. Bleiben Sie gesund und genießen Sie die Bilder vom Ausflug der Kinder, den Sie ermöglichthaben! Christof Kemény und Steffen Roehnim März 2020

Das Corona-Virus vereint uns alle

Das Corona-Virus vereint uns alle Unsere Welt wird gerade durch das Covid-19 Virus enorm durcheinandergewirbelt. Familien rücken näher zusammen, die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust oder das ungewohnte Arbeiten von zuhause lässt uns über viele Dinge neu nachdenken. Und bei aller sozialer Distanz vereint sie uns in der Sorge um unsere Lieben, andere Menschen und uns selbst. Und das hat keine Stadt-, Landes- oder Kontinent-Grenzen. Daher möchten wir Ihnen als treue Unterstützer von Nandri und der Kinder und Familien in Südindien mitteilen, wie sich die Situation dort gerade entwickelt und wie es unsere Kinder und Familien dort betrifft: Indien hat das Virus erst spät erreicht und die offiziellen Zahlen sind noch relativ gering. Die indische Regierung hat jetzt dennoch mit drastischen Einschränkungen (Wirkung zum 22.03.2019) auf das öffentliche Leben reagiert: Aufforderung zu Hause zu bleiben für Einwohner über 65 Jahre und Kinder unter 10 Jahren, Schließung von Schulen bis zum 31.03.2020 (außer den Abschlussklassen 10 und 12) und Ausgangssperren werden gerade diskutiert. Die Situation ändert sich laufend. Was heißt dies für unsere Kinder und Familien?Die Little Flower High School hat alle Kinder (außer den Klassen 10 und 12) nach Hause in die erweiterten Ferien geschickt. Weil das Schuljahr fast zu Ende ist, hat das aus schulischer Perspektive keine größeren Auswirkungen. Allerdings können wir so die Kinder nicht mehr in der Obhut der LFHS behalten. Entscheidend wird sein, ob wir die Kinder zu Beginn des neuen Schuljahres im Juni dann wieder aufnehmen dürfen. Das Virus ist im wahrsten Sinne für die Bewohner in den Irular-Dörfern „weit weg“. Die Sorge um die tägliche Nahrung und Arbeit ist der vordringendste Gedanke. Außerdem befinden sich die Dörfer weit entfernt von größeren Städten, was das Ausbreitungsrisiko reduzieren sollte. Trotzdem sind Gesundheitsbeauftragte unterwegs, um aufzuklären, wie man sich verhalten muss. Unsere Sozialarbeiter verabreichen weiterhin traditionelle Heilmittel wie Papaya-Blätter-Tee, die das generelle Infektionsrisiko vermindern sollte. Wir werden – ohne die Sicherheit und Gesundheit unserer Sozialarbeiter zu gefährden – die Versorgung der Dörfer mit Nahrung und Betreuung sicherstellen solange wir das können und dafür auch mehr Mittel bereitstellen. Verabreichung von Papaya-Blätter-Tee Bei meinem letzten Besuch 27.02.-08.03.2020 vor Ort konnte ich mich wieder davon überzeugen, dass Ihre Spendengelder ihre segensreiche Entwicklung entfalten. Dazu wird es in Kürze einen Patenbericht geben. Auch über den Schulausflug, der zum Glück noch stattfinden konnte, berichten wir in Kürze. Bitte bleiben Sie gerade in diesen schwierigen Zeiten den Kindern als Sponsoren erhalten, wir werden die Mittel auch dazu einsetzen, in der aktuellen Situation z.B. mit Reis, Nahrungsmitteln, Desinfektions- und Hygienemitteln zu helfen. Steffen Roehn im Namen des gesamten Nandri-Vorstands,20.03.2020

Silvester in Thondamanallur – unser Flugkapitän im Einsatz bei den Kindern

Silvester in Thondamanallur – unser Flugkapitän im Einsatz bei den KindernTemperaturen um die 28°C zusammen mit einer quirligen und hoch motivierten Schar Kindern waren die Ingredienzien für einen besonderen Jahreswechsel ins neue Jahrzehnt. Mit Francis, der guten Seele und unermüdlichen Helferin vor Ort in Chennai, ging es mit den voll Sachspenden prall gefüllten Koffern in Richtung Süden ins Dorf Thondamanallur. Verabreichung von Papaya-Blätter-Tee Beeindruckend war der Besuch auf der zum Dorf gehörenden Farm, auf der die Früchte der Pflanzen in „5 Stockwerken“ reifen. Von Bohnen als Bodendeckern über Artischocken bis ganz oben Mangos und Bananen. Im Dorf selber wurde ich von leuchtenden Kinderaugen empfangen. Mit kleinen aber sehr lebendigen Aufführungen beeindrucken mich Mädchen und Jungen gleichermaßen. Gedichte und Gesänge erzählen von einem bewussten Leben mit Freude und dem Willen zu lernen Dann folgt die Vorführung einiger Experimente, die die Kinder im Rahmen ihrer außerschulischen Bildung im Dorf erhalten. Santharuban besitzt ein Master Abschluss als Ingenieur und unterrichtet tagsüber in einem nahe gelegenen Polytechnic College und abends die Kinder im Dorf. Unterstützt durch die Arbeit von Nandri und Francis erhalten die Kinder so zusätzliche Motivierung und neue Erfahrungen. Mit Geschick und Konzentration gab es ein Experiment zur Elektrizität, Sauerstoffbedarf und Ausflussgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Druckhöhe. Abschluss war das gemeinsame sehr geschmackvolle Abendessen im von Nandri gebauten Dorfzentrum. Für den 1. Januar hatte ich einen Fahrrad-Pflege und Reparatur Workshop geplant, in dem ich zusammen mit den Kindern bzw. Jugendlichen die Pflege und kleine Reparaturen durchgeführt habe. Einer meiner Nachbarn bei mir zu Hause hatte mir noch eine große Sammlung an kleinen Fahrrad-Ersatzteilen, Flickzeug und Werkzeug zusammengestellt, weil er seine Garage eh schon ausmisten wollte. Ich selbst habe noch kleine Drahtbürsten zum Reinigen der Ketten, Kettenöl, Luftpumpen, Schrauben, Zangen und Schraubenschlüssel dazu besorgt. Ein separater Koffer voll mit Fahrrad-Teilen. Weit über 40 Kinder und Jugendliche aus verschiedenen von Nandri unterstützten Dörfern waren zusammengekommen. Luft aufpumpen, Kette säubern und ölen, Bremsen nachstellen, Bremsbacken erneuern, Kettenspannung einstellen, Pedale erneuern, Lagerspiel einstellen usw. …. ich war überwältigt vom Interesse und der Disziplin, mit der wir diesen Workshop erfolgreich gestalten konnten. An einem separaten „Mädchen-Tisch“ durften diese ebenfalls im Team die Arbeiten ausführen. Und dann durfte mein eigenes großes Anliegen nicht fehlen: Das Säubern des Dorfes vom herumliegenden Plastikmüll. 4 gemischte Gruppen aus Jungen und Mädchen mussten um die Wette das Areal von Plastikmüll säubern. Und selbst für die Kinder war es beeindruckend, welche Menge da zusammenkam. Zum Schluss und als Belohnung übergab Francis die von Monika zusammengestellten Sachspenden an die Kinder. Was mir bleibt:Ein unvergessliches Erlebnis zum Jahreswechsel, ein besonderes Silvester, strahlende und begeisterte Kinder, ein Reichtum an Lächeln und Glück! Die Erfahrung, wie die Kinder es genießen und wertschätzen, dass man Zeit und Aufmerksamkeit mit ihnen teilt. Das Wissen, wo die Geldspenden und jede noch so kleine Kleiderspende, Spielzeug etc. dort ankommt, wo sie benötigt wird. Januar 2020

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