26.02.24, 09:07

Die Little Flower High School ist gut besucht
– Patenbericht Februar 2024

Die LFHS hat sich nach den Covid-Schließungen bei ca. 200 Schülern und 11 Lehrerinnen gut stabilisiert. Es wurde (durch eine andere Hilfsorganisation) ein neues Girls-Hostel gebaut und die Kinder erfreuen sich an Betten, ein Novum in der mehr als 20jährigen Geschichte der Schule, wo normalerweise alle Kinder auf einer Matte auf dem Boden schlafen. Es fehlen noch ca. 20 Betten, sodass einige Mädchen sich ein Bett teilen müssen. Ein wirkliches Problem ist die Infrastruktur, die durch die Regenflutkatastrophe stark gelitten hat. Außerdem hat sie gezeigt, dass wir in Hochwasserschutz investieren müssen. Die Maßnahmen dazu sind projektiert und sollen in der Sommerpause April / Mai durchgeführt werden. Spenden dafür sind herzlich willkommen (wir benötigen ca. 10.000€). Der Schulbetrieb läuft reibungslos und gerade die Abschlussklassen 10 und 12 waren intensiv am Pauken.

Wir beginnen unseren Besuch wie so oft mit einer Riesenschüssel an Obstsalat, den wir gemeinsam mit den Kindern am Vormittag schnippeln. Auch wenn es große Mengen an Obst sind, so bleibt doch nur ein kleines Blechschälchen für jeden, sodass jeder Obstschnitzel genüsslich in den Mund gesteckt und langsam gegessen wird.

Die Schüler machen wie immer einen sehr aufgeweckten und fröhlichen Eindruck. Die Kleidung ist in Ordnung und die Disziplin auch. Die höheren Klassen bereiten sich intensiv auf ihre Prüfungen vor. Die Unterrichtsbesuche vermitteln einen guten Eindruck. Die neue IT- und Englischlehrerin spricht gutes Englisch und ist gut ausgebildet. Die Kinder lernen die Basics an Laptops, die von unseren Sponsoren Macquarie und Lufthansa gestellt worden sind. Und es gibt einen Riesenfortschritt: Die LFHS hat jetzt einen Glasfaseranschluss und ist damit ans Internet angeschlossen!

Mit gut vorbereiteten Listen haben wir fast alle Patenkinder gefunden, mit ihnen gesprochen und auch für die Paten fotografiert.

Die Flut hat sehr großen Schaden angerichtet. Alle ebenerdigen Klassenräume sind noch feucht und haben Risse am Rand. Wir besprechen mit einem Ingenieur Lösungsmöglichkeiten für den Hochwasserschutz. Weiterhin gibt es wieder viele Reparaturen, wie z.B. eine kaputte Brunnenpumpe, kaputte Ventilatoren und vieles mehr. Wir gehen aktuell von einem Bedarf von über 10.000€ nur für die nötigsten Schutz- und Reparaturmaßnahmen aus.

Die Lehrerinnen machen im Gespräch einen guten und motivierten Eindruck und bitten um weitere Unterstützung: Lösung für das Flutproblem, einen neuen Mixer für die Küche, einen neuen Schulbus (der alte muss im November 2024 aus dem Verkehr genommen werden), Xerox-Kopierer und eine Schaukel für die Jungs!

Und dann treffen wir auch Karpagam. Sie ist eine First Generation Learner aus dem Irular-Dorf Thondamanallur (siehe auch Bericht dazu). Wir haben sie vor vielen Jahren auf die LFHS geschickt, damit sie dort eine echte Chance bekommt. Zuhause im Dorf hätte sie diese bei ihren Familienverhältnissen nicht gehabt. Und nach einer anfänglich schwierigen Zeit für sie ist sie nun in der 12. Klasse, lernt fleißig und möchte Krankenschwester werden. Wir freuen uns mit ihr über ihren Lebensweg und guten Ausblick für ihre Zukunft.

Die Gespräche mit den ca. 15 Studenten am Wochenende machen wir im Schatten vor der Schule. Alle kommen gerne wieder zurück zu “ihrer“ Schule und sie machen einen guten Eindruck. Es ist sehr erfreulich, wenn man an diesen Persönlichkeiten sieht, wie gut und effektiv das Konzept von Nandri hier wirkt.

Dann verabschieden wir uns etwas traurig von allen Lehrern und den Kindern. Es war eine sehr gute Entscheidung, die Lehrerinnen während Covid weiter zu beschäftigen, die Loyalität ist hoch. Mehrfach wurde Nandri dafür gedankt.

Insgesamt geht es, bei allen Schwierigkeiten, gut voran! Wir verlassen die Schule trotz aller Herausforderungen mit einem sehr guten Gefühl.

Claudia und Steffen Roehn
im Februar 2024