14.05.20, 09:34

Ein aktueller Bericht aus Indien – Mai 2020

Während hier in Deutschland bereits die ersten Lockerungen nach den Ausgangsbeschränkungen stattfinden, befindet sich Indien weiterhin im Zustand des totalen „Lockdowns“: Die Infektionszahlen steigen weiterhin an und das Land versucht, irgendwie mit der Pandemie umzugehen. Davon sind natürlich auch die von uns betreuten 500 Kinder und Familien, sowie auch unsere Sozialarbeiter vor Ort betroffen. Wir haben mit letzteren gesprochen und möchten auch Sie über die aktuelle Situation informieren:

Die Little Flower High School bleibt – wie alle Schulen in Indien – weiterhin geschlossen. Ob sie zu Beginn des neuen Schuljahres im Juni wiedereröffnet werden darf, ist aktuell nicht klar. Der Direktor Arputham und seine Lehrerinnen halten bestmöglich Kontakt mit den Kindern, die sich größtenteils bei ihren Eltern bzw. Verwandten befinden. Vor allem für die Internatsschüler ist diese Situation sehr belastend, denn ihnen fehlt der Schutzraum der Schule, das geregelte Leben und gesunde Ernährung. Einige von ihnen müssen nun leider auch wieder den Eltern bei der Arbeit in den Ziegeleien helfen.

Auch deswegen sollte die Schule schnellstmöglich wieder geöffnet werden. Von den zusätzlichen Spenden, die Nandri erhalten hat, werden Essensrationen für ca. 200 Familien gekauft und Arputham und sein Team sorgen für die Verteilung an die Kinder und ihre Familien. Damit bekämpft man die dringendste Not. Die Schule wird in gutem Zustand gehalten. Nandri bezahlt allen Angestellten inkl. den Lehrern weiterhin ihre Gehälter, sodass alles bereit ist für eine hoffentlich baldige Rückkehr der Kinder und einen funktionierenden Schulbetrieb.

 

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Verteilung von Grundnahrungsmitteln an die bedürftigen Familien auf dem Gelände der LFHS

Auch auf den Irular-Dörfern müssen die Familien und Kinder in ihren Dörfern bleiben. Das bedeutet, dass die Väter und Mütter nicht ihrer Arbeit nachgehen können und deswegen das Geld für Nahrungsmittel an allen Ecken und Enden fehlt. Unsere Sozialarbeiterin Francis kümmert sich daher mit ihrer ganzen Energie für die Irular, die in der aktuellen Corona-Krise noch mehr auf Unterstützung angewiesen sind als sonst.

Sie organisiert viele Hilfeleistungen und ist „überall“ unterwegs. Unsere Lehrer verrichten auch weiterhin größtenteils ihren Dienst und helfen den Kindern und Familien vor Ort: aktuell vor allem durch die Ausgabe von Lebensmitteln, Seife und Desinfektionsmitteln und als wichtige Anlaufstelle für die Kinder. Auch hier hoffen wir, dass die Kinder bald wieder in die Schulen gehen können und wir den geregelten Betrieb der Abendschulen und Center wieder aufnehmen können.

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Francis (linkes Bild rechts) beim Verteilen von Grundnahrungsmitteln

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Verteilung von Grundnahrungsmitteln für Bedürftige in den Irular-Dörfern

Wir bedanken uns für Ihre anhaltende Unterstützung für unsere 500 Kinder und deren Familien, die sie gerade in diesen Zeiten ganz besonders benötigen.