Patenbericht Oktober 2022 -
Unsere Schule, die Little Flower High School (LFHS)
Wir waren sehr gerührt, als uns die Kinder "Spalier stehend" nach zweieinhalb Jahren wieder empfangen haben. Jedes Kind hatte eine Rose in der Hand für uns - rechts die Jungs, links die Mädchen, alle nach Klassen geordnet, also ein bisschen wie die Orgelpfeifen. Wir haben uns so gefreut, "unsere" Kinder, Arputham und die Lehrerinnen nach so langer Zeit wiederzusehen. Uns hat das Spenderehepaar Bürkle begleitet und konnte sich von der guten Wirkung ihrer Spenden überzeugen.
Herzlicher Empfang bei der LFHS nach zweieinhalb Jahren
Die Schule macht einen sauberen und guten Eindruck. Die Inspektion der Toiletten und Duschen verlief gut. Das neue Girlshostel, das von einem italienischen Spender gestiftet wurde, ist geräumig und hell und gibt 50 weiteren Mädchen ein neues Zuhause. Dazu passen die neuen Toilettenanlagen, die die Familie Bürkle gespendet hat. Auch der neue Jeep, den sie finanziert hatten, hilft nun, Kinder und Lehrerinnen zu befördern.
Freude über den neuen Jeep mit Sponsoren Petra und Johannes Bürkle
Es gibt wie zu erwarten einen erheblichen Reparaturbedarf. Decken müssen instandgesetzt, Schäden der Regenfluten beseitigt, Vordächer repariert und Elektrik gesichert werden. Dazu kommen Ausgaben für die Sicherheitsprüfungen der Schule und die Auflagen aus der Inspektion durch die Behörden. Wie auch hier in Deutschland schlagen Inflation und Energiepreiserhöhung massiv zu.
Wir schauen uns den Unterricht an, sprechen mit den Lehrerinnen, treffen geförderte Studenten und verteilen die neuen Schulbücher. Einer unserer treuesten Paten (Kapitän bei der Lufthansa) hat die Tradition begründet, den Kindern einen leckeren Obstsalat zu spendieren (und die Früchte eigenhändig zu schnippeln), wenn er die Schule besucht. Er kann dieses Mal nicht dabei sein, aber wir führen die Tradition gerne fort.
Beseitigung der Schäden an der Decke Beim Obstsalat für die Kinder legt auch Arputham Hand an
Ein Wort zu unserem großen Team an der LFHS: Direktor Arputham, sein Sohn Ashok, Lehrerinnen, Köchinnen und der Fahrer: Nach der Befreiung von den Covid19-Beschränkungen verspüren wir neue Energie und Motivation: Arputham wirkt jünger als vor zweieinhalb Jahren als wir ihn das letzte Mal trafen. Vielleicht hat ihm die erfolgreiche Bewältigung der schlimmen Covid-Zeit neue Energie gegeben. Das gleiche gilt für die Lehrerinnen, die ihren Job sehr froh wieder aufgenommen haben. Auch zwei neue Lehrerinnen können wir begrüßen.
Einen wichtigen Meilenstein haben wir zur längerfristigen Projektleitung für Nandri erreicht: Da Arputham mittlerweile ein Alter erreicht hat, bei dem man sich in Deutschland über den unmittelbaren Start der Rente Gedanken macht, wollten wir mit ihm die Nachfolgesituation besprechen. Dabei hat sich Ashok gegenüber Nandri festgelegt, dass er und/oder seine Frau Kalairasi die LFHS fortführen werden, wenn sein Vater es nicht mehr schaffen sollte. Das wäre eine gute Lösung, auch weil Ashok viele neue Ideen einbringt, die er mit uns diskutiert.
Glückliche Gesichter nach Verteilung der neuen Schulranzen
Die Schule ist und bleibt ein Fels in der Brandung. In einer Gegend, wo auch heute noch Kinder in Ziegeleien arbeiten müssen, bietet die LFHS eine echte Perspektive auf ein selbstbestimmtes Leben dieser Kinder. Wir verteilen noch Kleider aus „Monikas Koffern“ und verlassen zufrieden die LFHS nach zwei weiteren Besuchen.
Kleider aus Monikas Koffern kommen immer gut an!
Higher Education Program
Insgesamt ist Higher Education eine schöne Erfolgsgeschichte. Auswahl und Kontrolle laufen mittlerweile sowohl bei Francis als auch Arputham routiniert, die Listen sind stimmig und werden gepflegt. Die Studenten zeigen eine hohe Bereitschaft, auch weite Anfahrtswege in Kauf zu nehmen, um uns zu treffen. Insgesamt haben wir 27 Higher Education Students bei LFHS und ca. 30 bei Francis, also insgesamt fast 60 Studenten. Auch hier ein toller Erfolg! Einer unserer „Studententage“ endete mit der Begegnung mit einer ganz speziellen jungen Frau - Kavibarathi. Sie steht kurz vor den letzten Prüfungen der Schwesternschule und wird ihre vierjährige Ausbildung im nächsten Monat beenden. Sie spricht ein sehr gutes Englisch, hat eine starke Ausstrahlung und tritt selbstbewusst und verbindlich auf.
Liebe Grüße an alle „Nandris“ aus Indien,
Eure Claudia und Steffen Roehn